Heutzutage braucht man kein Hellseher mehr zu sein, um zu vermuten, dass es in einer Band namens Trailer Trash Tracys keine Tracy (und nicht mal mehrere Damen) gibt. Ähnlich unkonkret wie der Name dieses Quartetts ist die Musik: Es gibt eine Art von Gitarrenpop, der jedoch dermaßen mit Hall, Echos und anderen atmosphärischen Verfremdungen belegt ist, dass die einzelnen Elaborate an den Rändern ausfransen bzw. ineinander übergehen. Dabei ist den TTTs die Atmosphäre und der Klang mindestens genauso wichtig, wie der Rest. Damit sind sie sich mit Vorreitern dieser Ästhetik – von Suicide bis ungefähr Jesus & Mary Chain einig: Die TTTs gehen aber in ihren kühnen Dekonstruktionsphantasien weiter als die Altvorderen. In dieser Sache liegt natürlich auch ein Reiz, denn die Stücke sind surreal genug, dass jeder da irgendetwas finden kann, was ihm persönlich gefällt. Dabei gibt es eine ganze Menge zu entdecken – von der Twang-Gitarre bis zum Rock-Riff – vorausgesetzt, man räumt sich genügend Geduld ein, es auch zu finden.
„Ester“ von Trailer Trash Tracys erscheint auf Domino Records/GoodToGo.