Als „normale“ Songwriterin begann die Schweizerin Evelinn Trouble vor drei Jahren ihre Laufbahn. Damit ist jetzt Schluss: „Television Religion“ ist nicht nur einfach der Name des neuen Albums, sondern ein neues Prinzip. Da gibt es zum Beispiel ein Promo-Foto, auf dem Evelinn mit einer automatischen Schnellfeuerwaffe, Hochzeitskleid und Patronengürtel vor einer niederknienden Soldatenfigur zeigt. Und dann ist da noch die Musik: Nicht mehr bestimmt vom Gitarrenspiel, sondern von mächtigen, effektbeladenen Bässen, polternden Beats und elektronischen Soundkanonaden outet sich Evelinn als Verehrerin des Gospel according to PJ Harvey (nun ja – zumindest was ihre Art, den Gesang in sendungsbewusster Sirenenform zu präsentieren) – nur eben mit Bass. Das Ergebnis ist eine recht eigene, experimentelle, urbane Klangästhetik, die indes auf des ziemlich sterilen Sounddesigns und des fehlenden Melodiegefüges vom Pop-Gedanken ziemlich abschweift.
„Television Religion“ von Evelinn Trouble erscheint auf Chop/H’art.