Erst nach einer 20 Jahre andauernden Laufbahn im Schatten anderer Musiker (Spilff, Bob Geldof, Chick Corea) und als Solo-Künstler fand der in Berlin lebende Deutsch-Amerikaner Ron Spielman zum Trio-Format. Dass sich so jemand mit halben Sachen nicht zufrieden gibt, ist schon klar. Somit ist das neue Werk ein bis ins Detail durchkonzeptioniertes Album, bei dem es zwar generell um Rock-Musik geht, das allerdings von Rons vielseitigen Erfahrungen auf allerlei musikalischen Hochzeiten zehrt. Mit jazziger Leichtigkeit etwa, dem Prog-Rock entlehnten, strukturellen Frickeleien und der Vorliebe des Post-Rockers für instrumentelles Gedaddel konstruierten Spielman und seine Mannen ein ziemlich zeitgemäß klingendes, intelligentes Album mit Rock-Drive. Allerdings sollt man wissen, dass das alles ziemlich kopflastig und ohne Bezug zum Blues abgeht.
„Electric Tales“ von Ron Spielman Trio erscheint auf Grundsound/Indigo.