Der Titel des neuen Albums von Kristoffer Ragnstam (dessen Nachname nicht mehr auf dem Cover steht) bezieht sich darauf, dass der alte Schwede eine ganz schöne Entwicklung durchlaufen hat, bevor er sich nun, im Trio-Format als ausgereifter Songwriter präsentiert, der durchaus eine stilistische nähe zu seinem Landsmann Nicolai Dunger erkennen lässt und auch ähnlich abenteuerliche Hobbies hat, wie dieser (etwa Soundtrack-Kompositionen mit seinem japanischen Kollegen Youchi-Ro Tanaka). Damit hat das neue Material freilich nichts zu tun. Es gibt luftig inszenierten Folkpop mit leichtem 60s Retro-Touch der nicht zuletzt von den Akzenten der Gastmusiker, darunter Jesse Chandler von Kristoffers Lieblingsband Midlake, lebt. Und natürlich vom beseelten Vortrag des Performers Ragnstam, der mittels des sich teilweise überschlagenden Gesanges seine Seele von innen nach außen zu stülpen scheint – was natürlich auch zu einem gewissen Soul-Touch führt. Es war schließlich der Verdienst des Produzenten Ryan Kelly, der durchsetzte, dass das Album live im Studio eingespielt wurde – was zu der betont organischen Art führte, die nun das Ergebnis ziert%3B wobei es Kelly gelang, das chaotische Moment Ragnstams, das dessen Live-Shows immer zu Touch & Go Veranstaltungen werden lässt, im Zaum zu halten.
„Little Goes A Long Way“ von Kristoffer And The Harbour Heads erscheint auf Ferryhouse/Warner Music.
