Ein sehr schönes Beispiel musikalischer Devolution ist das neue Solo-Album von Geoff Farina. Als Vorsitzender des Prog-Trios Karate, Hälfte der Secret Stars und Vorsitzender des Folk-Trios Glorytellers übte sich Farina in verschiedensten Stilrichtungen. Auf dieser erst zweiten Solo-Scheibe nach zehn Jahren Pause präsentiert er sich als Quasi-Folkie. „Quasi“ deshalb, weil er zwar Solo-Material zur Gitarre präsentiert – letztere aber recht freistilig klanglich ungewöhnlich einsetzt. So spielt er etwa auf einer elektrischen Gitarre, die er zudem zuweilen mit Effekten verziert. Ein klassischer Geschichtenerzähler ist er auch nicht und zuweilen deuten seine spröden, konstruiert und fast abstrakt wirkenden Melodien und Harmoniebögen auf die progressive Vergangenheit hin. Alleine aber der radikalen Stilvariation wegen lässt das Werk aufhorchen – zumindest für solche, die Farina aus der gewohnten Umgebung her kennen.
„The Wishes Of The Dead“ von Geoff Farina erscheint auf Damnably/Indigo.