Die gebürtige Tschechin Lucy Niemelä legt in Finnland – beides schlägt sich aber musikalisch nicht nieder, denn Lucy hat sich dem international einfach verständlichen Piano-Pop verschrieben – gerne auf folkiger Basis und öfters rein akustisch. Dabei nutzt sie die Vielzahl ihrer Musiker mit Streichern und Bläsern zu einem vielseitigen, aber stets luftigen Klangbild. Je eine Prise Soul, Jazz und Latin kommen hinzu. Die im Titel angesprochenen „Doses“, sind die Dosen (im Sinne von Portionen), in den denen das Leben uns bedient. Die Songs entstanden bereits im Alter von 16 Jahren, weil Lucy bereits damals diesen Sinn des Leben erkannt hatte und genau wusste, dass sie Musikerin werden wollte. Außerdem passt der Titel zu dem vielseitigen abwechslungsreichen Folkpop, der sich nun auf dem Album befindet. Dazu singt Lucy mit glasklarer Stimme und einem gewissen melancholischen Grundtimbre. So weit so gut – da wird eigentlich nichts falsch gemacht. Bis auf den Umstand, dass die Produktion gänzlich auf Bass-Sounds verzichtet. Obwohl sowohl E- wie auch Akustikbass zum Einsatz kommen, sind beide selbst dann nicht zu hören (geschweige denn zu fühlen), wenn die „Boost“-Funktion des Players genutzt wird. Warum das so ist, ist musikalisch nicht erklärlich. Es ist hingegen äußerst irritierend, weil das Ohr ständig nach den fehlenden Frequenzen sucht. Von diesem Missgeschick ein Mal abgesehen, bietet das Album für Freunde des Mädchenpop viel Reizvolles.
„Doses“ von Lucie Niemelä erscheint auf ZeitART/New Music Distribution.