In den USA sind auch diese Civil Wars längst entschieden: Über den heutzutage üblichen Karrierebooster „TV-Serie“ (wieder mal „Grey’s Anatomy“) gelangten John Paul White und Joy Williams innerhalb kürzester Zeit zu erheblichem Ruhm, verkauften 300.000 Exemplare dieser CD und erfreuten sich an zwei Grammy-Nominierungen. Erstaunlich ist eigentlich nur das Genre, mit dem sie dieses erreichten, denn The Civil Wars machen gepflegten Folkpop mit leichtem Country-Touch und romantisch/melancholischer Note. Dabei hilft es nach eigener Aussage, dass John und Joy zwar verheiratet sind – aber nicht miteinander. So gelingen White vollkommen unpeinliche Songs, die in ihrer stoischen Manier knapp unterhalb der Mörderballade dahinlavieren. Düsternis und Romantik funktionieren in Kombination halt immer noch am Besten. Blümchen und schönes Wetter sucht man bei The Civil Wars deswegen (zum Glück) vergeblich. Die aufgrund der verfügbaren Ressourcen klanglich angenehm aufbereiteten Songs bleiben dabei immer intim und persönlich – wohl auch, weil die beiden alles alleine einspielten. Der Umstand, dass die Fans solcher Musik relativ lange auf die Veröffentlichung dieses Werkes warten mussten, wird uns damit versüßt, dass auf dieser Version gleich sechs zusätzliche Bonus-Tracks – darunter interessante Cover-Versionen – enthalten sind.
„Barton Hollow“ von The Civil Wars erscheint auf Sony Music.




