Ohne ihnen etwas Böses zu wollen, sind Andy Schwarz und Tina Sanudakura Kinder der 80s. Von ’79 bis ’86 geisterten die beiden erstmals durch die Szene und bauten 2008 mit ihrer Reunion nahtlos auf das auf, was sie in den 80ern als Grundsteine legten. Das, was musikalisch zwischen ’86 und heute passierte, spielt in der Welt von No More keine Rolle. Es gibt also eine krude, aber effektive Mischung aus altmodischer Elektronika, Goth- und New Wave-Elementen, ein wenig Noise, Psychedelia, Dancefloor und Trip Hop – und das alles versetzt mit Schwarzens hochphilosophischen, leicht verquasten Beiträgen zu existenziellen Themen. Dazu gibt es Instrumentals mit französischen Titeln und dadaistische Klangfragmente. Das ist alles ganz nett und charmant – was allerdings nicht hätte passieren dürfen, ist die schreckliche Coverversion von David Bowies „Heroes“, auch wenn sie inhaltlich Sinn machen mag – denn diese ist so schlicht falsch gemacht: Zu schnell, im falschen Setting und mit bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Vocals.
„Sisyphus“ von No More erscheint auf Rent A Dog/Alive.