Was nun genau Cyborgs mit dem Blues zu tun haben, können wahrscheinlich nicht mal Cyborg 0 und 1 so genau sagen. Die beiden Italiener, die sich nicht nur namentlich sondern auch optisch (hinter Schweißmasken) verstecken, machen ungefähr das, was Marcellus Hall von Railroad Jerk mit seinem White Hassle-Projekt auch gemacht hat: Schmutzigen, elektrischen Straßenblues im Duo-Format. Mit Gitarre, Retro-Mikrophon, Drums und einigen Gimmicks wie etwa Bass, Synthie und Piano (letzteres alles von Cyborg 1 in Persunalunion bedient) erschaffen die beiden ein für Roboter erstaunlich organisches Sound-Universum. In ihrer Heimat sind die Cyborgs gern gesehene Live-Acts und schafften es sogar schon ins Vorprogramm von Jeff Beck. Sinn macht das schon, denn es gibt hier keinen Jammer-Blues, sondern stampfende Party-Mucke mit einer gehörigen Portion Pfeffer. Das Genre – Blues, Boogie und ein Kinder-Ragtime – ist dabei natürlich ziemlich unfuturistisch und so liegt das Ungewöhnliche an diesem Setting eher darin, dass es sich hierbei um Italiener handelt und diese ihre Sache (die Wurzeln des Blues auszugraben) gar nicht mal so schlecht machen.
„The Cyborgs“ von The Cyborgs erscheint auf Inri/Cargo.