Jerry Douglas ist momentan ein Mitglied von Union Station, der Band von Alison Krauss – damit aber bei weitem nicht ausgelastet. Der Mann spielte auf 2.000 Aufnahmen mit und sammelte im Laufe seiner Karriere 13 Grammys. Gemeinhin gilt er als der Gott der Dobro-Gitarre und wird von Seinesgleichen darob hoch verehrt. Kein Wunder also, dass er für seine neueste Solo-CD die Mitarbeit von Alison Krauss, Eric Clapton, Mumford & Sons, Paul Simon, Keb‘ Mo‘, Marc Cohn, Dr. John und Del McCoury sicherstellen konnte (und das sind nur einige seiner Gäste). Neben ausgewählten Coverversionen, darunter Leabellys „On A Monday“, das sein Debüt als Sänger markiert, schrieb er sich auch einige neue Stücke auf den Leib. Darunter naturgemäß auch Instrumental-Material. Die Mixtur des neuen Werkes pendelt dabei zwischen Blues, Country/Bluegrass und Folk hin und her. Das Problem dabei ist nur, dass die Sache unter dem Strich nicht sehr spannend wurde. Wer sich für perfekt vorgetragene Gitarrenlicks – sowohl elektrischer wie akustischer Natur – interessiert, wird natürlich bestens bedient. Aber so richtig will der Funke – große Namen hin oder her – nicht überspringen. Im Prinzip ist das Ganze ein Showcase für Douglas‘ perfekte Gitarrentechnik und eine Parade großer Namen. Nicht weniger – aber auch nicht mehr.
„Traveler“ von Jerry Douglas erscheint auf Membran/Sony Music.