Anders als die Mamas & Papas – mit denen sie ihr Fan, Steven Tyler von Aerosmith, schon mal verglich – sind Family Of The Year tatsächlich so etwas wie eine Familie: Die Band um das Gebrüderpaar Joe und Sebastian Keefe (die zuvor das Power-Pop-Trio Unbusted betrieben) lebte tatsächlich als Kommune im gleichen Haus, bevor es 2009 mit dem Debüt-Album „Songbook“ musikalisch ernst wurde. Diesen Familiengedanken hört man der Band heute noch an. Nach drei EPs ist „Loma Vista“ nun die vierte Veröffentlichung der Truppe – aber die erste, die unter der Regie des renomierten Produzenten Wally Gagel in dessen Studio in Hollywood aufgenommen wurde. Das Ergebnis ist so etwas wie eine moderne Hippie-Scheibe mit hymnischem Pop-Touch, Rock-Drive, Indie-Credibility, zum Teil chorartig aufgetürmter Singalong-Vocals und jeder Menge positiver Vibes. Und zwar eine, die – dank Gagel – auch noch gut klingt. Vielseitige, zum Teil fast opulente Arrangements und allgemein ordentliche Songs mit griffigen Melodien und Refrains (die zuweilen aufgrund des vielstimmigen, begeisternden Vortrages eben auch hymnische Qualitäten aufweisen). Kurz gesagt, wäre das die Scheibe für den Sommer dieses Jahres gewesen – wenn es uns diesen nicht so verhagelt hätte. Immerhin: Eine bessere Herbst-Scheibe muss auch erst mal gefunden werden.
„Loma Vista“ von Family Of The Year erscheint auf Nettwerk/Soulfood.