Harte Detroit-Style-Rockmusik mit melodisch-poppigen Anwandlungen und Punk-Drive ist ja nun weder besonders neu noch besonders hip. Und dennoch schaffen es die Riverboat Gamblers auf ihrem immerhin sechsten Album, die o.a. Melange mit einer Frische und Begeisterung vorzutragen, die man bestenfalls von einer blutjungen Newcomer-Combo erwartet hätte und die am Ende dann so rüberkommt, als hätten die Herren tatsächlich das Genre soeben erfunden. Das liegt einerseits an den ausgezeichneten Songs, bei denen jeweils die richtigen Details betont werden und dann auch an der erdigen Produktion von Stuart Sikes, der die Band wohl überreden konnte, ihre zweifelsohne vorhandene Routine nicht für eine spieltechnische Perfektion, sondern lieber für authentische Roughness zu nutzen, die diese Art von Musik nun mal eben braucht. Das Ergebnis ist eine Scheibe mit bemerkenswert vielen Rausschmeißer-Hits, aber auch düster schmirgelnden Drones mit Blues Touch. Dass die Sache so gut funktioniert, liegt mit Sicherheit auch daran, dass sich Band und Produzent einig waren, die Sache am Ende eben nicht Mainstream-kompatibel oder Radioformat-tauglich aufzubereiten.
„The Wolf You Feed“ von The Riverboat Gamblers erscheint auf Xtra Mile/Soulfood.