Erfreuliche Wiederbegegnung mit der Band – etliche Jahre nach „Narrow Caster“, das wiederum das Ende einer zwölfjährigen Veröffentlichungspause markiert hatte. Man lässt sich also Zeit im Hause 3RDegree. Zeit genug etwa für einige Personalien (Aaron Nobel als neuer Schlagwerker, Zugewinn von Eric Pseja als weiterer Gitarrist). Und Zeit genug, für eine Crowd Funding-Aktion, welche die Produktion des aktuellen Albums unterstützt und ermöglicht hat (vgl. 1. Video).
Die New Jersey-Progger sind eine dieser Bands, die reihenweise begeisterte Kritiken, aber bislang leider keine Verkaufsrekorde abräumen. „The Long Division“ wird da vermutlich sogar noch spaltender wirken, den sein Art Rock ist noch komplexer und kunstvoller geraten, insbesondere was den Gesang und die Gesangsarrangements angeht, während die eigentliche Song-Struktur in aller Regel konventionell bleibt.
Mikrofonmann George Dobbs scheint sowohl für die guten alten Beatles wie für Gentle Giant einiges über zu haben. Dabei haben wir es bis auf ein schelmisches „We all need a revolution“ hier keinesfalls mit platten Zitaten zu tun – 3RDegree schaffen es dennoch, entsprechende Atmosphäre zu schaffen und Assoziationen herbeizuführen. Auch ein Augenzwinkern Richtung Yes meets frühe Spock’s Beard („The Soic-Economic Petri Dish“) scheint beabsichtigt zu sein.
Einen von vielen Höhepunkten bildet das besonders melodische „Incoherent Ramblings“, das trotz der Zartheit des hohen Gesangs von Robert James Pashmans wuchtiger Basslinie und Nobels Cowbells gewaltig auf eine „9/11“ thematisierende Coda hingetrieben wird. Weiterer Leckerbissen: „A Work Of Art“ mit einem aparten „Bläser“-Kontrapunkt. Ein anderer Rezensent zog beim Gesang übrigens ebenfalls nachvollziehbare Vergleiche mit Stevie Wonder. Die zehn enthaltenen Stücke sind vielgestaltig in ihrem Abwechslungsreichtum von der Art-Rock-Suite („Televised“) bis hin zur Akustik-/E-Gitarren-Weise („The Millions Of Last Moments“). Sehr empfehlenswert.
„The Long Division“ von 3RDegree ist eine Eigenveröffentlichung.




