Wir waren ganz schön angetan, als The Durango Riot einst mit ihrem Debüt „Telemission“ um die Ecke kamen und erfreuten uns an ihrem „fuzzigen, dreckigen und gleichzeitig höchst melodischem Sound zwischen den Queens Of The Stone Age, Therapy? und den Hellacopters.“ Jetzt gibt es endlich den Nachfolger und auch fünf Jahre später sind wir: angetan. Auch wenn die Queens und Therapy? nicht mehr zu hören sind. Oder genau deshalb?
Das neue Album bietet feinsten Rock N Roll in schwedischer Ausführung und lebt jetzt nicht von den ganz großen Überraschungen oder gar von Spannung. Sondern trotz kleinerer Ausflüge in den Blues und psychedelische Gefilde von der Direktheit, von den einfach im besten Sinne soliden Songs, die einfach ordentlich rocken. Sachen wie „Do It Like A Fiend“, „I’m Coming Over“ oder „Neighbours“ zum Beispiel haben genügend Dampf und tolle Momente, um auch den anspruchsvollen Hellacopters-Freund zufrieden zu stellen. Dazu gesellen sich dann das ein oder andere Solo oder eine Mundharmonika, ruhigere, verspieltere Sachen wie „Gone South“ und in den sauberen Situationen sogar hier und da – und das ist jetzt gar nicht so schlimm, wie es klingt – ein bisschen Bon Jovi. Das alles ergibt dann ein sehr stimmiges, sehr unterhaltsames zweites Album, das vielleicht sogar besser als der Vorgänger ist.
„Backwards Over Midnight“ von The Durango Riot erscheint auf Ninetone/Sony Music.
