Fünf Jahre liegt Jens Lekmans letztes Album schon zurück, und offenbar ist dem Göteborger Indie-Popster in der Zwischenzeit nicht nur die Freundin abhandengekommen, sondern auch ein wenig die Leichtigkeit, mit der er – trotz seiner Liebe zur Melancholie – auf früheren Alben durch seine vor Humor berstenden Songs gehüpft war. Denn nicht nur das ums Klavier herum aufgebaute Instrumentarium des Albums ist dieses Mal reduzierter, auch die lyrische Bandbreite ist kleiner. Natürlich war der Schwede nicht der Erste, der in die Brüche gegangene Romanzen und hübsche Frauennamen in Popsongs verarbeitete, und er wird auch nicht der Letzte sein, aber das Besondere seiner früheren Texte fehlt dieses Mal. Lekmans zuvor so punktgenaue und deshalb zu Herzen gehende Alltagsbeschreibungen kommen deshalb auf „I Know What Love Isn’t“ wesentlich mehr nach Schema F daher. Schlecht ist das Album deshalb nicht. Im Indie-affinen Café um die Ecke, als Hintergrundbeschallung zur Clubcola mit Freunden ist sie womöglich sogar ideal, bei näherer Betrachtung allerdings hält sie nicht, was Lekman in der Vergangenheit versprochen hatte.
„I Know What Love Isn’t“ von Jens Lekman erscheint auf Secretly Canadian/Cargo.