Hurra, „Sunken Condos“ klingt vom ersten federnden Beat an wie eine Donald Fagen-Scheibe. O weh, „Sunken Condos“ (in etwa: abgesoffene Eigenheime) klingt genau wie eine Donald Fagen-Scheibe. Obwohl der Meister in Interviews beteuert, sein viertes Solowerk habe nichts mehr mit der vorangegangenen, mit „The Nightfly“ 1982 begonnenen und von „Morph The Cat“ 2006 abgeschlossenen Trilogie zu tun, ist bis auf eine soweit möglich noch präsentere, dabei aber stets elegant bleibende Fröhlichkeit kein Unterschied festzustellen. Die Fans werden es mit Fassung tragen.
Songperlen wie „Slinky Thing“ (trippelnd und funky), „I’m Not The Same Without You“ (anbetungswürdige Bläsersätze), „Weather In My Head“ (Hitpotenzial und Spitzen-Gitarren-Licks) scheinen spontan – also noch ohne den Test of time – melodisch, Arrangement-technisch und textlich guten Steely Dan-Songs ebenbürtig zu sein. Mit „Isaac Hayes‘ „Out Of The Ghetto“ ist auch eine Fremdkomposition an Bord. Co-produziert hat Michael Leonhart, der neben Fagen auch Keyboards auf dem Album spielte. Jazzgitarrist Kurt Rosenwinkels intelligentes und präzises Solo-Spiel trägt viel zu der einzigartigen Leichtigkeit dieser Musik zwischen Pop, Rock und Jazz bei, die nichts mit Easy Listening zu tun hat.
„Sunken Condos“ von Donald Fagen erscheint auf Warner Music.