Dialeto ist ein Power-Trio aus Brasilien. Ihr musikalischer Dialekt lautet instrumentaler Progrock zwischen Fusion und Jazzrock. Den sprechen Nelson Coelho (guit), Jorge Pescara (touch guitar%3B ersetzt Bassisten Andrei Ivanovic) und Miguel Angel (drms) offensichtlich schon sehr lange – das kühn betitelte Debüt „Will Exist Forever“ erschien bereits 1991. Und sie sprechen ihn ohrenscheinlich auch entsprechend gut.
Während „Windmaster“ sich noch mit säuselnder Melodik einschmeichelt, greift „Dorian Grey“ (sic) zu wuchtigeren Rockgrooves. Viel Abwechslung bringt das Tribal Drumming von „The Last Tribe“, die tropfende Melodik der Ballade „Lydia In The Playground“, der wiegende Rhythmus von „Unimpossible“ oder die King Crimson-Anklänge von „Chromaterius“. Persönlicher Höhepunkt des Albums ist „Vintitreis“ mit seinen vibraphonartigen Klängen zwischen Ruth Underwood und „Tubular Bells“, sowie Nelsons kühl-eleganten Jazzrock-Licks darüber.
Alle Kompositionen stammen vom Gitarristen. Dass man dieses Übergewicht manchmal auch zu hören meint, ist der einzige Schwachpunkt eines ansonsten für Genrefans empfehlenswerten Werks.
„The Last Tribe“ von Dialeto erscheint auf MoonJune.