Kurz gesagt: Wer einen originären Byrds Sound mit 60s-Feeling auf Schnürsenkelbasis sucht, der wird bei diesem dritten Werk Emmett Kellys, der sein Projekt The Cairo Gang nennt, fündig. Zumindest was den Sound und das Feeling betrifft, denn – machen wir uns nichts vor: Emmett ist kein Roger McGuinn, wenn es ums Songwriting oder die Performance betrifft. Er hat auch mit Country nix am Hut, sondern beschränkt sich ganz und gar auf psychedelisches Umeinander im Rickenbacker-Kling-Klang-Stil. Dieses Terrain ist eher neu für den Mann, der zuletzt mit Bonnie Prince Billy kollaborierte, und vermittelt deshalb (und wohl auch, weil das Ganze ohne viel Aufhebens innerhalb einer Woche eingespielt wurde) jene gewisse Begeisterung von Leuten, die etwas für sich entdecken. Allerdings geht das deutlich zu Lasten der Finesse: Sowohl klangtechnisch wie auch handwerklich bietet diese Scheibe jetzt nun wahrlich keine Offenbarungen. Kurz gesagt: Von Elaboraten dieser Art gibt es nach wie vor zu viele, als das dieses hier nun echte Begeisterung hervorrufen könnte.
„Tiny Rebels“ von The Cairo Gang erscheint auf Empty Cellar.
