Das achte Studio-Album der französischen ProgRock-Institution Nemo ist gleichzeitig ihr erstes bei ihrer neuen Label-Heimat Progressive Promotion Records. Uns lag die limitierte Erstauflage im Digipack mit 16-seitigem Booklet der Doppel-CD vor, die auch eine Augenweide darstellt, siehe unten.
Vielseitigkeit und Anspruch des gegen jede Form von Manipulation (auch durch die vorliegende CD!) warnenden Konzeptwerks machen schon die ersten Minuten deutlich: Auf das fast mönchische Acapella-Intro „Stipant Lupororum“ (das Näherkommen der Wölfe? Kam bei Asterix leider nie vor…) folgt das knackig rockende „Trojan“, das mit fetzigen Gitarren-Soli und Orgel-Beiträgen sowie einem „Bolero“-Zitat im Synth-Solo schon einen Mikrokosmos in sich formt. Apropos Kosmos: Stan-W. Deckers kunstvolles Titelgemälde (das den Rezensenten an eine Endzeitvariante von Pettersson und Findus erinnert) versteht man nur ganz, wenn man das Album aufklappt und Front- und Back-Cover gleichzeitig betrachtet. Und genauso offen sollte man sich auch auf „Le Ver…“ einlassen, das sich immerhin mit so bedrückenden Thematiken wie dem Milgram-Experiment (s.u. Surfempfehlungen) beschäftigt.
Und nochmal zur optischen Gestaltung: Sogar die CD-Labels erzählen hier eine Geschichte… Ergibt: Ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk!
„Le Ver Dans Le Fruit“ von Nemo erscheint auf Progressive Promotion.