Eine der Überraschungen des laufenden Jahres! Denn dieser Trash McSweeny ist ein verrückter Hund: Seine Band The Red Paintings aus Australien und L.A. klingt wie eine noch etwas überdrehtere Mischung aus Camper Van Beethoven, Unexpect und den Flaming Lips. Bei den auch bei uns gerade wieder anstehenden TRP-Konzerte dürfen folgende Zutaten meist nicht fehlen: Klassische Instrumente, Kabuki Make-up, Kostüme, Engagement für Tierschutz und Kunst, menschliche Leinwände sowie Maler, die während der Show an Gemälden arbeiten.
Etliches davon findet man auch von der seitens Bryan Carlstrom (u.a. Alice In Chains, Rob Zombie) produzententechnisch betreuten Konserve „The Revolution…“ wieder: Die hohe Kunstfertigkeit, die spontane Anmutung trotz erkennbaren Vorhandenseins eines stringenten Gesamtkonzepts und die irisierend flirrenden Geigen. Doch wenig bereitet auf die Melodiedichte des Albums und Trashs eindringlichen Gesang vor. Seit The Sunpilots hat nichts mehr gleichzeitig Anspruch und Ohrwürmer derartig überzeugend kombiniert.
Wie häufig bei (flammenneuer) Lieblingsmusik möchte man gar nichts hervorheben. Dennoch Anspieltipps: „Dead Adults“, „Wasps“, die Alice In Wonderland-Variante „Streets Fell Into My Window“, „You’re Not One Of Us“ sowie natürlich das Titelstück, auf dem Trash manchmal ein wenig nach Eugene Edwards klingt – auch wenn die Musik kaum weiter von 16HP entfernt sein könnte. Mit dem klingt eine Scheibe aus, die ohne Anlauf in die persönlichen Jahres-Top-10 gesprungen ist.
„The Revolution Is Never Coming“ von The Red Paintings erscheint auf Graphite/edel/Robot.
