Dwight Yoakam ist einer dieser Künstler, wie sie typisch sind für die kommerzielle US-Country Szene: In ihrer Heimat zählen diese Menschen zu den vergötterten Mega-Superstars, während sie außerhalb der USA musikalisch keine nennenswerte Rolle spielen. Kein Wunder: Denn die kommerzielle US-Country-Szene ist in etwa gleichzusetzen mit dem Status, den der Schlager hier bei uns hat – und für den interessiert sich schließlich außerhalb des deutschsprachigen Raumes auch niemand.
Yoakam hat aber für sich die Möglichkeit gefunden, über seinen Zweitjob als Schauspieler aus diesem Ghetto ausbrechen zu können. Hier versammelt sind allerdings die – bei uns vollkommen unbekannten – Single Hits, die er in den USA auf fünf Alben und drei Labels zwischen 2000 und 2012 versammelte. Reinrassigen Country wird man hier kaum finden, stattdessen gibt es Mainstream-Pop und -Rock mit Honky Tonk und Twang-Einschlag (Yoakam ist ein Vertreter der eher knackigen Bakersfield-Linie, nicht jener aus Nashville). Das ist aber üblich in dieser Sparte – und macht diese Art von Kompilation auch interessant für Leute, die sich für Country eigentlich weniger begeistern können%3B zumal sich ja auch jede Menge guter Songs in der Sammlung finden, die man gerne auch jenseits des Country-Kontextes sehen darf. Zu den Bonbons gehören hierbei Duette mit Michelle Branch und Willie Nelson, sowie das Queen-Cover „Crazy Little Thing Called Love“ aus einem Soundtrack. Für Freunde dessen, was man Alt-Country oder Americana nennt, ist dieses – auch klanglich kommerziell auf Hochglanz polierte – Album allerdings nur bedingt zu empfehlen.
„21st Century Hits – Best Of 2000-2012“ von Dwight Yoakam erscheint auf Warner Music.