Dass der Ire Tony McLoughlin seinen Bob Dylan mit Gewinn studiert hat, möchte der Mann auch auf seinem fünften Album nicht verhehlen. Warum auch: Schließlich macht er seine Sache besser als so mancher möchtegern Epigone, suchte sich zudem die rockige mittlere Phase des Meisters (und nicht die folkigen Wurzeln) als Inspirationsquelle aus und belässt es vor allen Dingen nicht beim Emulieren, sondern nutzt diese speziellen Electric-Storytelling nur als Sprungbrett in Richtung Americana-Roots-Rock. Dass die ganze Chose dabei ausdrücklich von Nicht-Amerikanern eingespielt wurde, erhöht den Reiz der Sache eher noch, denn so gibt es weniger langweilige Klischees als bei den oft betriebsblinden US-Routiniers. Ordentliche Songs und eine schön greifbare Produktion runden den positiven Gesamteindruck dieser Scheibe durchaus ab.
„The Contender“ von Tony McLoughlin erscheint auf Wild Eye.