Deutscher HipHop boomt. Mal wieder. Cro, Casper und wie sie alle heißen, dominieren die Charts, Sido liefert ab, MC Fitti dreht durch und auch Fettes Brot sind wieder da. Die Pause ist um, jetzt wird wieder gefeiert. So heißt das Album, so muss das Album heißen. Weil das erste Ding seit „Strom und Drang“ von 2008 (!) einfach ein verdammtes Party-Album ist.
Denn Gangsta? Battle? Dicke Egos? Haben die Brote nicht mehr nötig. Dafür sind sie zu lange dabei, dafür sind sie zu alt und auch zu eigen, wie sie es schon immer waren und weshalb sie immer eine Sonderolle einnahmen und weiterhin einnehmen. Und genau die gibt ihnen jetzt die Freiheit, diese 13 Tracks zu veröffentlichen, die ganz viel HipHop und ganz viel mehr sind, die Elektro und Disco und Pop und Trash und NDW sind. Ob König Boris als Der König tanzt wohl so klingen wollte, es aber ohne seine beiden Kumpels nicht geschafft hat?
Es gibt keinen schlechten Song auf „3 is ne Party“. Nicht mal Kinderkrams wie „Für immer immer“ mit Texten wie „Ich liebte ein Mädchen in Hammerbrook, erst digital, dann analog. Ich liebte ein Mädchen in Madrid, sie hat mehr geraucht als Helmut Schmidt“ ist doof. „Kannste kommen“, „Dynamit & Farben“ oder „Toten Mannes Disco“ sind aber trotzdem die besseren Gute-Laune-Nummern. Ebenso stark: der dancehallige Opener „Wackelige Angelegenheit“, zu dem man kopfnicken muss und das verspielt-poppige „Crazy World“ mit dem Schmacht-Faktor. Und dann gibt es mit dem bereits bekannten „Echo“ (unten gibt es den Link zum Video) oder auch dem späten Kracher „Klaus & Klaus & Klaus“ dann noch Songs, die ein bisschen aus der Reihe fallen. Und das ganze Album rund machen, spannend machen, noch besser machen.
„3 is ne Party“ von Fettes Brot erscheint auf Fettes Brot Schallplatten/Groove Attack.