Die vielen Inkarnationen die Michael J. Sheehy (und meistens auch sein Bruder Patrick) durchgemacht haben, haben alle eines gemeinsam: Sie sind alle irgendwie rabenschwarz. Nicht nur, dass sich der Mann konsequent schwarz kleidet, auch seine Songs – ja sogar seine Musikrichtungen – sind meistens schwarz (nicht die Hautfarbe betreffend, sondern die Gesinnung und die Inhalte). Das ist natürlich auch bei Miraculous Mule, der neuesten Sheehy-Variante nicht anders – die nun, nach längerer Vorbereitung, auch in CD-Form amtlich vorliegt. Es gibt dräuend polternden Teufels-Gospel, der nur deswegen nicht mit der vollen Brutalität eines Miraculous Mule-Live-Auftrittes aufschlägt, weil man sich entschlossen hat, die ganze Sache retromäßig schnürsenkelig aufzudröseln. Bei allem Bemühen um Integrität wäre das freilich nicht notwendig gewesen: Die Melange aus Blues, Rock’n’Roll, Garage-Sound und eben Gospel hätte auch durch eine ordentliche Produktion nicht von ihrer Eindringlichkeit eingebüßt. Natürlich kann man das solchen Fanatikern wie den Sheehys nicht erklären – denn denen geht es ja darum, nicht nur im Geiste der Altvorderen zu agieren, sondern möglichst auch genauso zu klingen. Das ist ihnen freilich auch gelungen – mit einer geschickten Mischung aus entsprechenden Cover-Versionen und Originals. Dennoch sei gewarnt: Das ist der härteste Stoff, den die Sheehys bislang unters Volk brachten.
„Deep Fried“ von Miraculous Mule erscheint auf Bronzerat/Soulfood.