Was fanden wir die letzte Seether-Platte schlecht. Über „Holding Onto Strings Better Left To Fray“ schrieben wir vor rund zweieinhalb Jahren: „Seether braucht kein Mensch. Genau wie kein Mensch mehr Nickelback braucht. Oder 3 Doors Down. Oder all die anderen Schwachmaten.“
Jetzt veröffentlichen die Herren, die es tatsächlich mit elf Songs auf Platz 1 der amerikanischen Single-Charts geschafft haben, eine gleich mal 27 Songs umfassende Rückschau. Und was soll man sagen? So wirklich starkes Zeug sucht man und sucht man und sucht man. Findet es aber nicht. Was jetzt aber nicht die ganz große Überraschung ist. Entweder kommen die Nummern hochgradig weichgespült und belanglos und sind voller Creed- und Nickelback-Zitate oder sie klingen wie eine fiese und furchtbar schlechte Nirvana-Kopie. Beides bockt wenig.
Zu den Fakten: Auf zwei CDs gibt es die eine Menge bekannter Stücke der Südafrikaner und ein bisschen schmückendes Beiwerk. Das Duett mit Amy Lee von Evanescence („Broken“) zum Beispiel, weitere Songs von anderen Soundtracks, B-Seiten, Demo-Aufnahmen und drei neue Stücke, darunter das Veruca Salt-Cover „Seether“. Aha. Fans also wünschen sich das Ding zu Weihnachten. Alle anderen nicht.
„2002 – 2013“ von Seether erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.