Auch mit ihrem neuen Album bleibt die kanadische Indie-Queen Ann Vriend ihrem Selfmade-Prinzip treu: Das Album erscheint – wie gewohnt – im Eigenvertrieb und die anschließende Tour wurde ebenfalls selbst organisiert. Jede Bio von Ann Vriend lebt von dem Zitat in dem David Ritz, der Biograph von Aretha Franklin, Ann Vriend ein besonderes Feuer attestiert, mit dem sie die „Musikwelt in Flammen“ aufgehen zu lassen imstande ist. Mit der neuen Scheibe zollt sie dem insofern Attribut, als dass sie – zusammen mit Produzent Tini Zolfo – dem Gefühl nach eine klassische Soul-Scheibe anstrebte – nicht ohne Pop-Elemente und für ihre Verhältnisse ziemlich Up-Tempo und Funky und sich an den typischen Tugenden der Musik bedienend, die nun mal Anns Tun zugrunde liegt. Es gibt auch typische Ann Vriend-Balladen, aber die meisten Tracks orientieren sich an den klassischen Formaten von Detroit-, Stax- und Memphis-Soul. Mit dem typischen Motown Sound hat es Ann hingegen indes nach wie vor eher weniger. Das Bemerkenswerte bei all dem ist der Umstand, dass Ann Vriend bei all dem gar keine klassische Soul-Röhre ihr Eigen nennt, sondern sich das Metier mittels ihrer ungewöhnlich hohen, aber melodischen Sopran-Stimme zu eigen macht. Wie dem auch sei: „For The People In The Meantime“ ist Ann Vriends bislang ambitioniertestes Album geworden.
„For The People In The Meantime“ von Ann Vriend ist eine Eigenveröffentlichung.