Gefühle zu beschreiben, sei immer so schwer, sagt die Potsdamer Band darkplain. Deswegen versucht das Quartett es erst auch gar nicht, sondern verlegt sich darauf, auf dem zweiten Album stattdessen die Art ihrer Musik (Gothic Pop) in den Texten zu beschreiben. Dort ist also nur von ausgeblasenen Kerzen, Nachtschatten aller Art und der Dunkelheit, die es zu umarmen gilt, die Rede. Übrigens im schönsten Sextaner-Englisch und deswegen auch immer am Rande der unfreiwilligen Parodie entlang manövrierend. Was bei den Texten dann für ein gewisses Peinlichkeitsgefühl sorgt, ist bei der Musik von Vorteil: Indem die Tracks mit einer gewissen Naivität angegangen werden, entstehen so Situationen – meist poppiger, auf jeden Fall aber zugänglicher Natur – die Bands, die das mit der Teufelsanbetung ernst nehmen, kaum zulassen würden. „Moon“ bietet somit also gewisse unschuldig/kindliche Qualitäten, die man im Gothic-Umfeld in dieser Form kaum erwartet hätte.
„Moon“ von darkplain erscheint auf ZeitART/Membran.