Dass sich angesagte Neo-Folker wie Mumford & Sons oder The Lumineers als Fans des Felice Brothers-Vorsitzenden Simone outen, verwundert nicht wirklich, denn zur Zeit versteht es wohl kaum sonst jemand, aus absolut konventionellen Versatzstücken klassische Song-Perlen dermaßen souverän zusammenzustellen, wie Simone Felice. Dabei hat der Mann noch nicht mal ein besonderes Rezept, sondern bedient sich lediglich der klassischen Tugenden der ganz großen des Songwriter-Genres. Als da wären: Persönliche Topics in der Art von rastlosen Troubadouren zu einer Art musikalischen Reisebericht mit konkreten topologischen Referenzen zusammenzustellen, mit gleichgesinnten, kongenialen Musikanten (darunter adäquate Gäste wie Levon Helm) in lockerer Atmosphäre zu jammen, die Arrangements zwar orchestral, nicht aber plüschig aufzudröseln und letztlich das Songmaterial gerne auch mit hymnischen Melodien zu veredeln, die auch vor simplen „lalalas“ nicht zurückschrecken. Das Ergebnis ist ein Instant-Klassiker in Sachen Songwriting.
„Strangers“ von Simone Felice erscheint auf Team Love/Indigo.