Wiebusch, du Blödmann. Da freut man sich auf einen amtlichen Verriss, weil man ja schon Kettcar kacke fand und findet – und dann macht der Kerl ein Solo-Album, was mal so gar nicht kacke ist. Ganz im Gegenteil, „Konfetti“ ist sogar richtig gut.
Denn irgendwie haben diese Songs all das, was man bei seiner Band vermisst hat. Und haben nicht das, was man bei Kettcar nie mochte. Hier wird nicht rumgeheult und nicht lahm und langweilig rumgenudelt, nein, das hier hat Biss, das hat Kraft, da ist Leben in der Bude. Auch nicht von vorne bis hinten, aber gut schlägt hier schlecht und ob das nun Beats oder Bläser sind, ein rappender Marcus oder das große Klassik-Aufgebot – der Hamburger nutzt seine Freiheit hörbar aus. „Konfetti“ ist natürlich Kettcar nicht komplett unähnlich und hockt ebenfalls zwischen Indie und Pop. Aber „Konfetti“ ist auch Vielfalt, ist Mut und ist vor allem Lust und Lockerheit. Was natürlich nicht bedeutet, dass Wiebusch dazu Witze erzählt. Wobei das ja irgendwie auch ganz witzig wäre…
„Konfetti“ von Marcus Wiebusch erscheint auf Grand Hotel van Cleef/Indigo.