Eine durchaus schlüssige Entwicklung als Songwriterin durchlief Fréderique Dastrevigne, die sich Fredda nennt, indem sie sich zunächst aus dem Schatten ihres damaligen Lebensgefährten Pascal Parisot löste und dann als erstes ein eher unscheinbares (aber eigenständiges) Chanson-Album produzierte, bevor sie sich zuletzt mit „L’ancolie“ hemmungslos zum Folkpop bekannte und nun, mit „Le chant des murmurs“ durchaus wieder eine neue Richtung einschlägt. Folkpop und Chanson gibt es nach wie vor – allerdings schwebt über der ganzen Scheibe ein unbestimmtes, mediterranes Retro-Feeling. Irgendwie klingen die Songs, die mit Canzione-Gesängen, Mariachi-, Samba-, Jazz- und Flamenco-Gitarren, luftigen Streicher-Partien und angedeuteten Tango- und Reggae-Rhythmen überraschen, wie Beiträge zu Filmen aus den 50ern. Eine gewisse cinematische Qualität konnte man den Arbeiten Freddas ja noch nie absprechen – dieses Mal macht sie das Ganze zu ihrem Anker. Dazu passt auch der in phonetischem Deutsch eingesungene Francois Hardy-Titel „Träume“ (von dem es schlicht keine französische Version gibt). Unterstützt wurde Fredda – neben Pascal Parisot – von Sammy Decostier, einem jungen Kollegen, der noch eine Prise Twang beisteuert. Fredda selbst bezeichnet dieses Album als Tanzplatte – das würde jedoch anhand der feinsinnigen Vielseitigkeit eher als Label in die Irre führen.
„Le chant des murmurs“ von Fredda erscheint auf Le Pop Musik/Groove Attack.