Für den Focus sind sie die „Wagnerianer aus Texas“ und „IX“ eine „Prog-Rock-Oper“. Für Fans könnte das neunte immerhin eines ihrer hörenswertesten Alben der letzten Jahre sein. Natürlich vertont das Werk keine dramatische Dichtung und bemüht mal sicher kein ganzes Sängerensemble… Die von den Feuilleton-Kollegen gespürte Theatralik wird daher wohl auf die opulenten Streichereinsätze (vgl. vor allem das mit einem melancholisch-schönen Thema versehene „Like Summer Tempests Came His Tears“ und das prächtige Instrumental „How To Avoid Huge Ships“) und auf die generelle Thematik zurückzuführen sein. Die Band selbst in ihrer typischen Schlicht- und Bescheidenheit dazu: „This album is about loss and how we’ve all experienced it. We hope you can all relate. If you can’t relate then you aren’t human and deserve to die.“
Der diensthabende Rezensent darf weiterleben und sich an den Twang-Gitarren und dem aufbegehrenden Gesang von „The Doomsday Book“ erfreuen. Oder am pfiffigen Arrangement von „The Dragon Fly Queen“. Oder an „Lost In The Grand Scheme“, das mit dem Pathos der frühen U2 daherkommt. Trail Of Dead machen also weiterhin keine Gefangenen. Die „Spur der Leichen“ lässt sich übrigens Anfang November live bei uns verfolgen.
„IX“ von …And You Will Know Us By The Trail Of Dead erscheint auf Superball/EMI.