Platte der Woche KW 43/2014
Gleich mal vorweg: Kaum zu glauben, dass eine Scheibe wie diese von Männern gemacht wurde. Denn die Herren, die auch schon mal als Backing Band für Laura Gibson unterwegs sind, haben es darauf angelegt, mit vollkommen konventionellen Mitteln, aber einem besonderen Augenmerk für die Betonung bestimmter Aspekte und einem Faible für besonders friedfertige Gesangsharmonien, mit ihrem zweiten Album ein definitives Statement in Sachen „Schönheit“ abzuliefern. Ihr Fan, Konstantin Gropper (Get Well Soon), der die Bio zu dem neuen Album schrieb, sieht das ähnlich – wenn auch allegorischer – und erkennt Inspirationsquellen von den Beach Boys über Debussy bis Walt Disney.
Vielleicht ist das so – vielleicht auch nicht – jedenfalls ist das, was Musée Mécanique hier in Sachen Melodieführung, Arrangements, Songstruktur und Performance bieten, schon ziemlich einzigartig. Und obendrein frei von jedweder maskulinen Aggressivität. Das sollte schon mehrfach erwähnt werden, denn es ist ja nicht gerade üblich, dass Herren sich dermaßen in Sachen Sanftmut und Ästhetik verlieren. Was sich auf dem Debüt-Album nur Ansatzweise darstellte, gelingt zudem hier zur vollen Blüte. „From Shores Of Sleep“ ist schlicht ein Indie-Folkpop-Klangwolken-Wunderwerk geworden.
„From Shores Of Sleep“ von Musée Mécanique erscheint auf Glitterhouse/Indigo.