Der Däne Bjarke Bendsten ist der Migrant, der von Austin, Texas, aus seine Version des amerikanischen Traums auslebt – was aber zuweilen durchaus auch ein Albtraum sein kann. Sein viertes Migrant-Album nahm Bendsten allerdings live im Studio mit seiner dänischen Band in einer kleinen Hütte in der Nähe von Kopenhagen auf. Bendstens Inspirationsquellen – die von Nirvana über Neil Young bis zu Bob Dylan reichen – kann man in seinen Songs durchaus immer noch orten%3B allerdings ohne, dass Bendsten da irgendetwas kopieren möchte. Es ist nur so, dass sich Bendsten als bloßer Folkie nicht so recht gefällt und selbst seine balladesken Storytelling-Nummern rau und mit Drive interpretiert. Und zuweilen rockt das Ding auch ganz gehörig – wenngleich das Ganze meist akustisch ausgerichtet ist. Bendsten hat dabei den Vorteil, mit dem Blick des Migranten auf die US-amerikanischen Musiktraditionen blicken zu können, die er in seiner Musik bevorzugt verwurstelt. Am Ende kommt dabei eine recht eigenständige Mixtur heraus, die sich zudem (und nicht zuletzt wegen der lebendigen Darbietung) angenehm von vergleichbarer Skandinamericana-Ästhetik absetzt und für skandinavische Verhältnisse sogar betont un-elegisch daherkommt.
„Flood“ von The Migrant erscheint auf DevilDuck/Indigo.