Mit dieser zweiten Solo-Scheibe als Songwriter scheint der State Radio- und Dispatch-Vorsitzende Chadwick Stokes endgültig zu einem für ihn geeigneten Setting als Troubadour gefunden zu haben. In sich selbst ruhend (und deswegen vielleicht auch weniger spektakulär als auf seinem Solo-Debüt) präsentiert Stokes hier eine Sammlung neuer Songs, die er zunächst in eher intimen Rahmen – also als Straßenmusiker oder unter Freunden bei Wohnzimmer-Konzerten auf seiner entsprechend betitelten „Living Room“-Tour – auf ihre Tauglichkeit prüfte. Anschließend spielte er das Material unter Regie des Produzenten-Teams Sam Beam, Brian Deck und Noah Georgeson ein. Hierbei folgte er dann dem Vernehmen nach durchaus auch Vorschlägen, die die Produzenten (die ja auch selber Songwriter sind) in Bezug auf die Darbietung machten.
All das führte dazu, dass sich diese Scheibe eher unterschwellig entwickelt, mit mehreren eher ruhigen Balladen beginnt und erst in der zweiten Hälfte zu der gewohnten Grandezza findet. Nebenbei ist diese Scheibe Teil einer Kampagne, die Stokes unter dem Namen „Calling All Crows“ ins Leben rief, mittels derer er Musiker und Fans in gemeinsamen und gemeinnützigen Aktionen zusammen bringt. Das Pferd Comanche ist übrigens der Legende nach der einzige Überlebende der Schlacht am Little Big Horn und gilt somit als Sinnbild für eine kämpferische Überlebenshaltung. Manchmal gibt es also auch im gerne als belanglose Unterhaltung verschrieenen Musik-Business mehr zu entdecken, als das eigentliche Produkt verheißt.
„The Horse Comanche“ von Chadwick Stokes erscheint auf Nettwerk/Soulfood.
