Gerne mal Neues. Oder: Diese listigen Weltenbummler aus dem Hause Redfield. Überall sind sie unterwegs, von überall her bringen sie Bands mit. Aus den Vereinten Arabischen Emiraten, Indonesien, Südkorea oder Russland. Siehe: „We Are Louder Than You 2.0“. Jetzt haben sie sich mit Taped eine Band aus Liechtenstein geangelt. Nein, stimmt so nicht. Jetzt haben sie sich neue Helden aus Liechtenstein geangelt. Denn was ist dieses Album großartig! Ein Monster, ein Meisterwerk, ein Metal-Manifest. Übertreiben wir? Nein.
Metalcore werden es die Ignoraten nennen. Andere vergleichen Taped viel zu schnell mit Bring Me The Horizon oder nennen das Ganze alberne Teenie-Mucke. Doch Leute, mal ehrlich. Das hier ist große Kunst, diese Songs sind wunderschön. Und wenn man Taped mit einer Band vergleichen muss oder möchte, dann mit Miss May I, die ähnlich famos brutalen Metal mit butterbutterbutterweichen Pop-Melodien vermischen. Taped machen also nicht unbedingt Neues, sie machen es nur neuer. Besser, schöner. Denn mit welcher Souveränität sie hier ihre klaren Vocals und wunderschönen Refrains raushauen, das ist schon imposant. Hey Linkin Park, da könnt ihr noch was lernen. Genauso imposant ist es dann auch, wenn sie wieder umschalten, wenn sie prügeln, keifen, grunzen, röcheln, auf die Kacke hauen. Das ist derbe, das ist wunderbar. Und deshalb sind auch Lieder wie „New Chapter“ und „Abandoned Youth“ und ganz besonders „Convictions“ und auch der Rest mit und ohne Melodien wunderbar.
„[Empires]“ von Taped erscheint auf Redfield Records/Alive.