Der Junge, der hier (ein Mal zu oft?) „Wolf“ schreit, heißt Patrick Huven, ist von Beruf Songwriter und kommt aus dem Ruhrgebiet. Nett – aber nicht notwendig zu wissen, wenn es um sein Debüt-Album geht. Denn hier präsentiert sich Huven nicht etwa als nachdenklicher Bedsitter, sondern als energiegeladener Power-Popper mit Ambitionen. In der Tat ist seine von dem Produzenten B-Ray auf internationale Konkurrenzfähigkeit getrimmte Debütscheibe recht groß angelegt. Jedenfalls größer als das Leben: Wolf packte seine Songs in wir ausholende, monumentale Gitarrenriffs und schwelgerisch/melancholische, hymnische Klangbögen, die er mit durchaus stadientauglicher Grandezza inszeniert. Dabei gelingt ihm und B-Ray die perfekte Balance zwischen Rock-Power, Pop-Glamour und Songwriter-Ernsthaftigkeit. Das Einzige, was vielleicht anzumerken wäre, ist der Umstand, dass seine Kompositionen noch nicht immer mit der großen Geste ihrer Inszenierung mithalten können. Immerhin aber hat The Boy Who Cried Wolf zumindest das Potential, es als One-Man-Power-Pop-Band zu etwas zu bringen.
„The Boy Who Cried Wolf“ von The Boy Who Cried Wolf erscheint auf Quasilectric/Membran.
