Hauptsächlich bekannt ist die Songwriterin, Sängerin, Arrangeurin und Produzentin Sharon Robinson durch ihre immerhin 30-jährige Zusammenarbeit mit Leonard Cohen, mit dem zusammen sie nicht nur immer wieder musikalisch, sondern auch als Co-Autorin und sogar als Fotografin wirkte. Dass dieses – nach ihrem 2008er Debüt „Everybody Knows“ – erst ihr zweites Solo-Album ist, hört man dieser Scheibe insofern auch überhaupt nicht an, als dass da wirklich aus jedem Ton die Erfahrung einer ausgeschlafenen Veteranin quillt. Es gibt stilvollen, bis ins Detail perfekt inszenierten und ausgeklügelten Soul- und Blues-Pop mit gelegentlichen Anleihen bei Gospel und Jazz, die aber stets im Gesamtkontext eingebettet sind. Dabei verzichtet Sharon Robinson als Interpretin auf jedwede Augenwischerei, sondern ordnet sich bedingungslos dem Flow der jeweiligen Songs unter. Natürlich nicht mit der lakonischen Ruhe eines Leonard Cohen, sondern durchaus mit Feuer und Herzblut%3B aber eben ohne Effekthascherei. Sehr viel besser kann man Musik wie diese nicht inszenieren.
„Caffeine“ von Sharon Robinson erscheint auf Floating World/H’art.