Ein Bonxie ist ein Seevogel. Auf ihrem dritten Album setzen Stornoway aus Oxford also die Tradition mit den lustigen Albentiteln fort, die sie mit „Beachcomber’s Windowsill“ und „Tales From Terra Firm“ begannen. Das hat aber einen Hintergrund, denn Frontmann Brian Biggs ist auch ein „Doktor der Ornithologie“ – er weiß also, wovon er singt. Die Folge dann ist ein Indiepop-Album, das sich mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur beschäftigt. Dass das eher eine Frauen-Domäne ist, scheut Stornoway nicht. Vielleicht ist deswegen aber diese Scheibe – anders als viele andere dieser Art – keine reine Angelegenheit für die Herren. Das liegt auch daran, dass Stornoway hier muntere kleine Pop-Hits geschrieben haben und der nerdige Schrammelfaktor vergangener Tage merklich zurückgeschraubt wurde. Das wiederum liegt daran, dass man erstmals einen Produzenten bemühte – nämlich Gil Norton, der z.B. auch Rockbands wie die Foo Fighters oder die Pixies unter hatte, weswegen das neue Material nicht nur gut klingt, sondern zuweilen auch ganz gut – nun ja, nicht eben „rockt“, aber doch zumindest „swingt“. Und kaum zu glauben, wie viele potentielle Hits den Stornoways bei all dem gelingen. „Bonxie“ ist wirklich ein kleiner Genre-Volltreffer geworden.
„Bonxie“ von Stornoway erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.