PJ Bond gehörte bislang zur Riege junger US-Songwriter, die von Scheibe zu Scheibe nach einem eigenen Weg als Songwriter und Interpreten suchten. Deshalb ist es ein wenig rätselhaft, warum das neue Werk des Meisters eine – wenngleich durchaus gelungene – konventionelle US-Rockscheibe geworden ist, die geradezu darauf angelegt scheint, besondere Eigenarten durch universelle zu ersetzen und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu kommen. Sicher: Das Album ist betont vielseitig angelegt und bietet vom Stadienrocker mit Springsteen-Touch über Pop-Rock mit Petty Flavor bis zur nachdenklich sentimentalen Ballade im Ryan Adams-Stil alles, was ein angenehm temperiertes Rockalbum auch bieten sollte – allerdings um den Preis einer eigenen Identität: Dieses Album hätte so oder ähnlich auch von allen möglichen Kollegen vorgelegt werden können.
„Where Were You?“ von PJ Bond erscheint auf Xtra Mile/Indigo.