Platte der Woche KW 22/2015
Der Kreis schließt sich. Nach sieben Jahren Veröffentlichungspause legt Hugo Race – wieder von Melbourne aus – ein neues Album vor, das in etwa dieser musikalischen Konstellation auch zu Beginn seiner Solo-Karriere hätte erscheinen können. Allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Heutzutage stochert Race nicht mehr im auralen Nebel, sondern weiß ganz genau, was und wie er es machen möchte. Insbesondere was die Songstruktur, das Sounddesign, die Rhythmik und nicht zuletzt die musikalische Ausrichtung betrifft, so gibt es hier keinen Zweifel daran, was Hugo in den letzten 30 Jahren an Erfahrungen, Tricks und Routine angesammelt hat.
So gelingt es dem Meister heutzutage spielend, psychedelische Spielereien, Space-Blues jedweder Couleur, düster groovende Rhythmen, atmosphärische elektronische Klangwolken und sogar melodiöse Aspekte und Field-Recordings zu einer einzigartigen Melange mit hohem Wiedererkennungswert zu verquirlen. Das alles gelingt Race und seinen Musikern im neuen, eigenen Studio, ohne dabei an Schärfe oder Credibillity einzubüßen. Und das Bemühen, archaische, elektronische und psychedelische Klänge zu vermengen, führte am Ende sogar zu dem Race-Album, das schlicht am Besten klingt.
„The Spirit“ von Hugo Race & The True Spirit erscheint auf Glitterhouse/Indigo.