Zum 30. Bandjubiläum wollten sich Yo La Tengo nicht lumpen lassen und belebten aus diesem Anlass das Szenario des legendären Fakebook-Albums wieder. Nicht nur, dass es hier also ein (bewusst auf das Wesentliche reduziertes), halbakustisches Setting – ganz ohne die ansonsten gerne eingestreuten avantgardistischen Sperrfeuer – zu bewundern gibt: Es konnte sogar das ehemalige Bandmitglied Dave Schramm bewogen werden, noch ein Mal mitzuhelfen (übrigens auch auf der anstehenden Tour im Herbst), das Konzept der Scheibe umzusetzen: Es gibt ausgesuchte Coverversionen von so unterschiedlichen Acts wie The Cure, The Lovin Spoonful, Antietam, Hank Williams oder Sun Ra, Treatments älterer YLT-Favorites und ein paar neue Songs.
Dass sich YLT entschieden haben, das Ganze im konservativen No-Nonsense-Modus aufzubereiten, ehrt sie natürlich besonders, denn so entstand eine der entspanntesten, zugänglichsten YLT-Scheiben ever. Was nicht heißen soll, dass es hier keinen musikalischen Forscherdrang zu entdecken gäbe – nur eben auf unspektakuläre Art und Weise – zum Beispiel, indem Hank Williams „I’m So Lonesome I Could Cry“ etwa zusätzliche Akkorde hinzugefügt werden. Gerade aber durch so etwas zeichnet sich ja der joviale, musikalische Witz von Ira & Co. aus: Da muss nicht immer alles spektakulär und provokativ sein.
„Stuff Like That There“ von Yo La Tengo erscheint auf Matador/Indigo/Beggars Group.