Auf einem bewusst eingeschränkten Terrain bewegt sich das Damen-Duo Lottchen auch auf dem neuen Album „Quiet Storm“. Allerdings fühlen sich die Damen – die übrigens eine Fernbeziehung zwischen Köln und dem Schweizer Kanton Argau führen – gegenüber ihres letzten Werkes „Traveling Birds“ sehr viel stärker der musikalischen Tonkleckserei verpflichtet. Wieder gibt es die Gesangs-Parts von Eva Buchmann und die musikalischen Beiträge von Sonja Huber auf dem Vibraphon. Das Spektrum wurde dabei zwar sacht ausgedehnt – neben dem Vibraphon finden sich gelegentlich auch perkussive Sprengsel mit anderen Instrumenten und die Vocals werden des Öfteren in Schichten sortiert und gerne mal gedoppelt – aber insgesamt kommt das neue Material sehr viel klangmalerischer daher als noch das letzte. So sind die Vocals Evas dieses Mal überwiegend nonverbal inszeniert und die Hinwendungen zu Scat-Tugenden ist ebenfalls deutlicher ausgeprägt. Sonja Huber spielt hingegen noch rudimentärer und perkussiver – aber auch weniger jazzlastiger als gewohnt. Das soll alles keine Wertung zum negativen hin ausdrücken – aber Songfreunde werden auf diesem Werk weniger fündig werden als Liebhaber kunstvoll geschachtelter Klänge, Grooves und Strukturen.
„Quiet Storm“ von Lottchen erscheint auf GLM/Soulfood.