Als langjährige Troubadourin hat die Nashville-Veteranin Amelia White schon so einiges hinter sich. Zeit, also, ein Mal ein Fazit zu ziehen. Auf ihrem vierten Album beschäftigt sich Amelia mit dem Leben auf der Straße. (Also nicht als Obdachlose, sondern als rastlose Reisende in Sachen Musik.) „Die Schlaflosigkeit häuft sich wie die Meilen auf die Seele“, singt sie unter anderem und kommt dann zu dem Schluss, dass einen das entweder runterzieht oder aber rettet. Müßig zu erwähnen, für welche Richtung sich Amelia entscheidet.
Das somit treffend benannte „Home Sweet Home“ überrascht mit einer in Americana-Kreisen ansonsten ungewohnten Bekenntnis zur Melodie. Tatsächlich arbeitet Amelia da auf einem Level, das man ansonsten vielleicht höchstens von Aimee Mann gewohnt ist. Diese Hingabe zu der poppigeren Seite des Genres sorgt – zusammen mit inspirierten instrumentalen Beiträgen und Details – für frischen Wind. Mit einem klassischem Nashville-Setting – gleich welcher Art – hat das Ganze dann nur noch am Rande zu tun. Das liebevolle Ausarbeiten des Materials ist übrigens darin begründet, dass sich Amelia eher als „Writer / Singer of Songs“ und nicht als „Singer/Songwriter“ sieht – und irgendwie hört man das auch raus.
„Home Sweet Hotel“ von Amelia White erscheint auf White Wolf.