Der Österreicher Christoph Reicho alias Calim macht keine halben Sachen: Zeitgleich veröffentlicht er seinen Debütroman „Schlaraffenland“ und den zugehörigen „Songwriter-Soundtrack“, das Album „Alles ist zu wenig“, auf dem er die Charaktere und Geschichten seines Romans (in dem es um „die europäische Wohlstandsgeneration“ geht) in einem anderen Medium weiterleben lässt. Das führt zu einem angenehm temperierten, poetisch/philosophischen Songwriter-Album, das musikalisch allerdings keineswegs im Lagerfeuer-Folk-Setting verweilt, sondern auch in Sachen Pop überzeugt. Eine gewisse Leichtigkeit im Vortrag (die aus Calims Vorliebe für die italienische Lebenslust herrührt (Calim = Kurzform für Calimero) steht dabei in interessanten Kontrast zu den eher nachdenklichen und ernsthaften Texten Calims. Fast müßig zu erwähnen ist am Ende der Umstand, dass das Werk auch ohne Kenntnis des Buches als solches gefällt.
„Alles ist zu wenig“ von Calim erscheint auf Rummelplatzmusik/Cargo.