Auf ihrem vierten Album vollzieht die Norwegerin Heidi Marie Vestrheim endlich jenen Schritt, den sie bislang immer vermied: Sich nämlich musikalisch mehr oder minder hemmungslos der Pop-Musik hinzugeben. Dies gelang ihr durch einen eher unschönen Umstand: Auf diesem Album verarbeitete Heidi nämlich den Tod ihres Vaters – auf eine für Skandinavier eher atypische Weise: Anstelle sich nämlich der Melancholie hinzugeben, suchte sie sozusagen das Licht am Ende des Tunnels – und das führte dann musikalisch auch weg von den bislang gerne mal spröden Songs, die Heidi in dem Bemühen, bloß nicht ihre songwriterische Integrität zu brechen, stets unterhalb des Pop-Levels ansiedelte. Wie gesagt: Nicht so hier. Hier gibt es wunderschöne Melodien und Refrains, eine semi-elektronische Inszenierung und geradezu hymnische Momente mit gospelartig gefächerten Chören. Mag sein, dass auch Heidis Babypause und die lange Vorbereitungszeit des neuen Albums zu diesem Ergebnis geführt haben – das soll uns aber egal sein, denn das Ergebnis spricht zweifelsohne für sich.
„Black Forest“ von Heidi Marie Vestrheim erscheint auf Brilljant/Indigo.