Auch bei unseren französischen Nachbarn ist es Usus, dass sich Schauspieler – und mehr noch Schauspielerinnen – auch immer wieder im Gesangsfach versuchen. Auch Irène Jacob gehört dazu. Die in der Schweiz lebende Schauspielerin und Regisseurin wurde bei uns durch ihre Kollaboration mit dem polnischen Regisseur Krzysztof Kieslowski in zwei seiner letzten Filme bekannt. Musikalisch arbeitet sie mit ihrem Bruder, dem Jazz-Gitarristen Francis Jacob zusammen (und singt gelegentlich auch in einer Band). Auf ihrem zweiten Musikalbum „En bas de chez moi“ – was so viel heißt, wie „bei mir zu Hause“ – entwirft sie mit Francis zusammen musikalisch irgendwo zwischen Jazz, Chanson und lateinamerikanischer Leichtigkeit angesiedelte Songs, die sich durch luftige, akustische Arrangements, eine komplexe Melodieführung und eine blumenreiche Sprache mit vielen Metaphern und Bezüge zur Natur auszeichnen. Das Ganze ist dabei weniger Franco-Pop als klassisches französisches Chanson, das insbesondere aufgrund seiner akustisch/jazzigen Note an die Wurzeln des Genres erinnert.
„En bas de cez moi“ von Irène Jacob erscheint auf Naive/Indigo.