Italienische Troubadoure schaffen es ja nur gelegentlich, unsere Aufmerksamkeit zu erringen. Umso erfreulicher, wenn es dann jemandem wie Fabrizio Consoli es ein Mal gelingt, bis zu uns durchzudringen. Consolis Ansatz zeichnet vor allen Dingen eines aus: Dass er sich nämlich als Songwriter ähnlich weit von angelsächsischen, wie von typisch italienischen Manierismen fernhält. Stattdessen bedient sich der Herr eines – dann schon wieder faszinierenden – Mixes aus Swing, Chanson, Folk und Folklore (auch spanischer, balkanesischer und lateinamerikanischer), Jazz und Barockmusik (nun ja – zumindest ansatzweise im Detail). Dazu gelingt es Consoli, der in seiner Heimat seit den 80ern als Alternative zu Paolo Conto gehandelt wird, mit wortreichen, poetischen Metaphern seinen philosophisch angehauchten Songs auch inhaltlich Substanz zu verleihen (auch wenn das hierzulande aufgrund der Sprachbarriere ja kein besonderes Argument sein dürfte). Das Einzige, was am Ende durchgängig nervt, ist dann allerdings der manierierte Räucherhals-Gesang, der doch ziemlich aufgesetzt wirkt – was absolut unnötig erscheint.
„10“ von Fabrizio Consoli erscheint auf Chaos/In-Akustik.