Bemerkenswert, dass es heutzutage noch so etwas gibt: „Space Diaspora“ ist nämlich so etwas, was Arthur C. Clarke ohne zu zögern als „Space Odyssey“ ausloben würde – eine Reise durch Klang und Raum, die nicht unbedingt zu einem Ziel führt, sondern sich als solche genügt. Das Ganze wird von dem Duo Oy – bestehend aus der Vokalistin Joy Frempong und dem Produzenten Lleluja-Ha – auch als Reise durch die Musikhistorie genutzt, denn witzigerweise werden hier Elemente bemüht (z.B. manuell eingespielte Elektronik, Prog-Rock-Strukturen und Krautrock-Motorik), die in den 70ern ganz gerne genutzt wurden, um das (damals noch analoge) All zu fliegen. Hinzu kommen aber auch alle möglichen Elemente z.B. aus New Wave, Disco, E-Pop, Ambient, Club bzw. Techno und sogar Folklore, Jazz und Latin Elemente, die in den 70ern zweifelsohne niemand in diesem Zusammenhang eingebunden hätte. Dazu gibt es witzig vielsagend/nichtssagende Texte zu diesen und jenen Themen oder Nicht-Themen. Insgesamt ist das Ganze ein ziemlich unterhaltsames Stück Kunstkopfmusik geworden.
„Space Diaspora“ von Oy erscheint auf Crammed Discs/Indigo.