Also angesichts dessen, dass der heilige Leonard seinen Plattenvertrag dem Vernehmen nach im Schatten des Grabes des Ur-Mystikers William Blake unterschrieben haben soll und dass die Aufnahmen zu dem Debüt-Album in dem ehemaligen Landsitz von Stanely Kubrick stattfanden, klingt das Ergebnis dann doch ziemlich bodenständig. Weit entfernt von einem konkreten Americana-Setting orientiert sich der Mann von der Westküste rein musikalisch eher in Richtung Rock – gar solchem mit poppigen Untertönen, auf jeden Fall aber einer Spielart, die Wert auf knackige Riffs, Hooklines und Grooves legt. Dass er dabei eher mystisches Gedankengut verarbeitet, sich vom Geist von Kubrick inspirieren ließ und Songs über „Spooky Lovers“ oder „Long John Silver“ in die Welt setzt und mit „Strangelove Hotel Suite“ gar auf den Spuren des „Hotel California“ wandelt, spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Es ist der Mix aus absolut zugänglichem musikalischen Material, einem eher verquasten inhaltlichen Selbstverständnis und einer spröden Art von Humor, die den Reiz dieser Scheibe dann in der Summe ausmacht – inklusive der sich hieraus ergebenden Widersprüche, die aber am Ende recht unterhaltsam sind.
„Good Luck Everybody“ von Saint Leonard’s Horses erscheint auf Xtra Mile/Indigo.