Was Anna Elizabeth Laube eigentlich im Sinn hat, wird auf ihrem vierten Album ausgerechnet durch eine Coverversion deutlich. Indem sie Beyonces „XO“ als Folksong mit einer Funeral-March-Blaskapelle im Hintergrund auslegt, zeigt sie, wie schön sie mit Erwartungshaltungen spielen kann. Das geht schon los, indem sie mit Bob Dylans „Wallflower“ in einer Art verschlepptem Hillybilly-Setting anfängt – dann aber durchaus auch melodisch-poppige Songs folgen lässt, beim Mazzy Star-Indie-Folk wuchert, einen Walzer mit Southern-Touch generiert, sich an Piano-Torch-Song-Ballden versucht und auch mal eine Blues-Nummer auflegt. Geprägt wird das alles durch ihre klare, mädchenhafte Gesangsstimme. Ihre Wurzeln als reine Folk-Songstress schimmern zwar überall durch – jedoch reicht Folk als einziges Medium Anna Elizabeth Laube keineswegs – und das ist es, was diese Scheibe dann am Ende auch auszeichnet.
„Tree“ von Anna Elizabeth Laube erscheint auf Ahh… Pockets!.